Der Name sagt es bereits: Ein Fragezeichen steht am Ende einer Frage.
Manchmal ist es aber gar nicht so einfach zu entscheiden, ob etwas eine Frage ist oder nicht.
Nehmen wir zum Beispiel die Überschrift dieses Beitrags. Sie hätte auch, etwas abgewandelt, so lauten können: Fragezeichen oder kein Fragezeichen – das ist hier die Frage! Oder: Fragezeichen oder kein Fragezeichen, das ist hier die Frage. Und schon ist der ursprüngliche Fragesatz im Aussagesatz untergegangen, und mit ihm natürlich auch das Fragezeichen.
Ein weiteres Beispiel: Im obigen Satz „Manchmal ist es aber gar nicht so einfach zu entscheiden, ob etwas eine Frage ist oder nicht“ wäre so mancher versucht, am Ende ein Fragezeichen zu setzen, da ja „ob etwas eine Frage ist oder nicht“ auf eine Frage hindeutet. Noch stärker ist diese Tendenz in Sätzen wie „Ich frage mich, ob das Wetter heute hält und wir grillen können“. Hier hilft es nur, sich den Gesamtsatz anzusehen und zu entscheiden, welche Art von Satz der Hauptsatz ist: Ist es ein Frage- oder ein Aussagesatz? In den genannten Beispielen ist es jeweils ein Aussagesatz: „Manchmal ist es aber gar nicht so einfach zu entscheiden“ und „Ich frage mich“.
Tja, und schon lauert der nächste Fallstrick. Sie ahnen schon, was nun kommt, nicht wahr? Ganz genau: „Sie ahnen schon, was nun kommt“ ist ein ganz normaler Aussagesatz, doch durch das Anhängsel „nicht wahr?“ wird er insgesamt zu einer Frage. Dasselbe gilt natürlich auch für „oder?“, „stimmt’s“ usw. Als kleine Hilfestellung kann hier dienen: Dass durch diese Zusätze aus dem Aussagesatz eine Frage wird, lässt sich relativ leicht durch die fragende Betonung am Ende des Satzes erkennen.