Unsere (Schrift-)Sprache hält so einige „Farbtöpfchen“ für uns bereit, die leicht zu (orthografischen oder grammatischen) Fettnäpfchen werden, in die wir treten, ohne uns dessen bewusst zu sein.
Mit der Groß- und Kleinschreibung ist es noch relativ einfach: Ist die Farbe an sich gemeint, wird großgeschrieben: ein blasses Blau, ein kräftiges Rot. Wird die Farbe adjektivisch gebraucht, schreibt man klein: der blaue Mantel, die weiße Bluse. In Sätze wie „Meine Lieblingsfarbe ist Grün/grün“ ist sowohl Groß- als auch Kleinschreibung erlaubt. Im Zweifel lohnt sich immer ein Blick in den Rechtschreibduden, wo solche grundsätzlichen Fragen zur Schreibweise von Farben übrigens unter dem Stichwort „blau“ abgehandelt werden.
Und wie schreibt man richtig, wenn es um Konstruktionen wie „rotblau“ oder „gelb-grün“ geht? Das wiederum hängt davon ab, was gemeint ist. Habe ich zum Beispiel ein grünes Kleid mit gelbem Muster, so handelt es sich um ein gelb-grünes Kleid. Meine ich dagegen ein gelblich grünes Kleid (also die Mischfarbe), ist es gelbgrün.
Und wie steht es um die Deklination von Farbadjektiven? Das richtige Deklinieren dürfte eigentlich niemandem schwerfallen, wären da nicht Farben wie Lila, Rosa oder Pink. Viele Mädchen tragen gerne „rosane Kleidchen“, „pinke Söckchen“ und „lilane Schuhe“. Ob man das vom modischen Standpunkt aus gut findet oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen – aber grammatisch ist es schlicht falsch: Es gibt tatsächlich Farben, die nicht flektiert werden. Die Kleinen müssten daher mit rosa Kleidchen, pink Söckchen und lila Schuhen vorliebnehmen. Da solche Konstruktionen in unseren Ohren aber manchmal reichlich schräg klingen (pink Söckchen?!), können wir uns hier mit dem Zusatz „-farben/-farbig“ helfen: „Eine pinkfarbene Schleife“ klingt gleich viel gefälliger.